7 Jahre KATI – auf den Spuren quantitativer Zukunftsforschung
Während das Fraunhofer INT in diesem Jahr bereits seinen 50ten Geburtstag feiert, wird das KATI-System gerade mal 7 Jahre alt. In diesem Blogartikel wollen wir diese Entwicklung Revue passieren lassen.
Am Fraunhofer INT befassen wir uns schon seit mehreren Jahrzehnten mit quantitativen Methoden der Zukunftsforschung. Ausgangspunkt dafür ist die Annahme, dass all jene Technologien, welche die Menschheit in 10, 20 oder auch 30 Jahren nutzen wird, heute in den Labors dieser Welt vorbereitet werden. Dort werden die Grundlagen erforscht. Die Ergebnisse dieser Forschung werden vorwiegend in wissenschaftlichen Artikeln publiziert. Somit bildet die Beobachtung der wissenschaftlichen Publikationslandschaft eine Kernaufgabe der Technologiefrühaufklärung. Und an diesem Punkt setzen quantitative Methoden an.
Die damit verknüpften Bemühungen konnten 2015 auf Grund der Förderung durch das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) intensiviert werden und führten im April 2017 schließlich dazu, dass wir das KATI-System aus der Taufe heben und wenige Monate später auch den Kolleg*innen am Fraunhofer INT zur Verfügung stellen konnten. Ende letzten Jahres lief eine erneute Förderung durch das BMVg aus, die der Weiterentwicklung des Systems einen weiteren erheblichen Schub gegeben hat. So konnten wir weitere Datenquellen (Patente, Dimensions-Datenbank) erschließen, weitere Use Cases realisieren und die Benutzerfreundlichkeit des Systems weiter verbessern.
Die Evolution des KATI-Systems lässt sich am eindrucksvollsten und offensichtlichsten an der Entwicklung der Benutzeroberfläche nachvollziehen. Wir haben auf der Festplatte noch ein paar Screenshots vergangener Versionen gefunden, die wir hier gerne zeigen möchten. In Abbildung 1 präsentieren wir die Suchseite der ersten Version aus dem Herbst 2017, in Abbildung 2 einen Screenshot der Version 0.89 aus dem Sommer 2018 und in Abbildungen einen der aktuellen Version. Es ist deutlich zu sehen, dass die Oberfläche weniger bunt und dafür aufgeräumter geworden ist. Ein weiteres Ziel des Entwicklerteams ist es, die Oberfläche logisch zu gestalten, also dafür zu sorgen, dass verwandte Aufgaben nahe beieinander positioniert sind.
All diese Veränderungen sind nicht nur Ausdruck des Lernprozesses und Kompetenzaufbaus, der im KATI Lab im Laufe der Zeit stattgefunden hat. Sie spiegeln auch den sich ändernden Geschmack wieder. So sind viele Benutzeroberflächen im Laufe der Zeit flacher geworden und auf drei-dimensionalen Effekten wurde vermehrt verzichtet.
Von zentraler Bedeutung ist auch das Thema Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit. So hat das Team des KATI Labs mittlerweile auch einen Darkmode und einen Query-Editor implementiert. Letzterer bietet die visuelle Möglichkeit, mittels Drop & Drag die umfassenden Suchoptionen des KATI-Systems zu nutzen und so komplexe Suchanfragen einfach und intuitiv zu gestalten. Um solche Features zu implementieren ist es notwendig, sich regelmäßig mit den Nutzer*innen des Systems auszutauschen. Dabei geht es zunächst um die Frage, welche Features benötigt werden könnten. Es geht aber auch um die Frage, ob die vorhandenen Features passend implementiert wurden und intuitiv genutzt werden können. Hierfür hat das KATI-Team entsprechende Austauschformate implementiert, welche die Nutzer*innen möglichst früh in die Entwicklung neuer Features einbinden.
Auf der Hannover Messe, die vom 22. bis 24. April 2024 stattfinden wird, können Sie sich einen Eindruck vom aktuellen Entwicklungsstand des KATI-Systems verschaffen. Besuchen Sie uns dazu in Halle 2, am Fraunhofer-Stand B24.
Wie wird das KATI-System wohl in 7 Jahren aussehen, wenn wir den 14ten Geburtstags feiern? Das lässt sich jetzt natürlich noch schwer sagen – ein paar Ideen haben wir aber noch und wollen diese in den nächsten Jahren umsetzen. Bleiben Sie also neugierig und Daten-getrieben!