Die globale Systemrivalität und das Bestreben einiger führender Akteure, die globale Ordnung umzugestalten, führen zu einer zunehmenden Nutzung verdeckter Mittel unterhalb der Schwelle des konventionellen Krieges oder eines Verteidigungs- bzw. Bündnisfalls. Diese unkonventionellen, irreguläre oder nicht-restriktiven Kriegsführung sind nicht völlig neu, erreichen jedoch durch die zunehmende Vernetzung ein höheres Niveau von Vulnerabilität. Zu den hybriden Bedrohungen zählen u. a. Cyberangriffe, Sabotage, Informationskampagnen, Spionage, bösartige Aktivitäten im Weltraum sowie der Einsatz ökonomischer und politischer Maßnahmen, wie die Blockaden im UN-Sicherheitsrat2. Diese hybriden Angriffe zielen oft auf zivile Akteure, was eine verstärkte zivile Resilienz und Zusammenarbeit mit dem Militär erfordert. Da die Handlungsmöglichkeiten des Militärs im zivilen Bereich praktisch nicht gegeben sind, müsste es auf eine effektive zivile Verteidigung sowie auf kritische Beiträge der Zivilgesellschaft, wie die Bereitstellung des Schienennetzes und die Versorgung mit Treibstoff, zur Gesamtverteidigung zurückgreifen3.
Auf der anderen Seite wird auch die Unterstützung der militärischen Streitkräfte bei Krisen wie Pandemien und Naturkatastrophen wie Flutkatastrophen benötigt. Die Bundeswehr verfügt über das Personal und schwere Gerät, das in solchen Fällen gebraucht wird und relativ schnell bereitgestellt werden kann. Diese Punkte verdeutlichen die Abhängigkeiten zwischen Akteuren der zivilen Sicherheit und Verteidigung sowie den Bedarf an verstärkter zivil-militärischer Zusammenarbeit zur Bewältigung moderner Herausforderungen und Stärkung der gesamtstaatlichen Resilienz.