Horizonte erweitern – Perspektiven ändern – Entwicklung von Strategien zur Förderung des Transfers wissenschaftlicher Forschungsergebnisse in agglomerationsferne Räume
Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Koordinator: Fraunhofer Center for Responsible Research and Innovation CeRRI
Konsortium: 5 nationale Projektpartner (Fraunhofer Center for Responsible Research and Innovation, ISInova, Leibniz-Institut für Länderkunde, HU Berlin, Fraunhofer INT)
Laufzeit: 36 Monate, Start: März 2017
Ziel: Das Forschungsvorhaben »Horizonte erweitern– Perspektiven ändern« entwickelt Maßnahmen und Handlungsempfehlungen des Wissens- und Technologietransfers in agglomerationsfernen Räumen für die Förderung sozialer und technischer Innovationen. Diese Strategien bauen auf einem neuen Verständnis für agglomerationsferne Räume als Innovationsräume auf. Sie werden für und in Modellregionen entwickelt und durchgeführt. Dabei werden lokale AkteurInnen frühzeitig eingebunden, um eine bedarfsorientierte Strategieentwicklung zu gewährleisten.
Vorgehen: In dem Projekt wird die Kooperation zwischen Forschung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und öffentlichem Sektor erfasst, um Konzepte für einen erfolgreichen Wissens- und Technologietransfer zu formulieren:
- Was sind Innovationsprozesse und Praktiken des Wissenstransfers? (IfL)
- Welche Herausforderungen und Erfolgskriterien bestehen für die Entwicklung ländlicher Räume? (ISInova)
- Welche Rolle spielen genossenschaftlich organisierte Akteure im Kontext Wissenstransfer und Innovation? (HU Berlin)
- Welche wünschenswerten Zukunftsbilder lassen sich aus den Bedarfen von AkteurInnen im agglomerationsfernen Räumen formulieren? (Fraunhofer CeRRI)
- Was sind die relevanten Technologieentwicklungen für den Technologietransfer in agglomerationsfernen Räumen? (Fraunhofer INT)
Die daraus entstehende Analyse von Bedarfen, Bedingungen und Hindernissen für den Wissens- und Technologietransfer bilden die Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen, Strategien und Handlungsempfehlungen. Die Ergebnisse werden mit AkteurInnen der Wissenschaftspolitik und –förderung diskutiert. Auf dieser Basis werden Maßnahmen des Technologietransfers sowie weiterführende Projektideen mit ausgewählten Fraunhofer Instituten entwickelt.
Aufgaben INT: Gemeinsam werden Fraunhofer CeRRI und das Fraunhofer INT wünschbare und realisierbare Zukunftsszenarien für ländliche Räume auf Basis von Bedarfen der Akteur/-innen vor Ort entwerfen. Soziale und technologische Innovationen werden in diesem Vorgehen gemeinsam betrachtet, Umsetzungsprojekte angestoßen und neue Maßnahmen und Strategien für den Technologietransfer in ländlichen Räumen abgeleitet.
Welche wünschenswerten Zukunftsbilder lassen sich für ländliche Räume formulieren? Und wie können auf dieser Grundlage neue Strategien und Maßnahmen für Innovationsprozesse in ländlichen Räumen abgeleitet werden?
Um diese Frage zu beantworten wurden mit Vordenker/innen werden mittels designbasierter Methoden Ideen zu drei übergeordneten Themenfeldern entwickelt. Im Resultat entstehen spekulative Zukunftsbilder, die unsere Vorstellungen von ländlichen Räumen im Jahr 2034+ verändern, überholte Klischees ablösen und neue Diskurse initiieren sollen. Technologieexperten/-innen des Fraunhofer INT entwickeln diese anschließend zu technologisch realisierbaren Zukunftsbildern weiter.
In drei ausgewählten Modellregionen werden Workshops durchgeführt, in denen diese Zukunftsbilder vor Ort mit bestehenden Bedarfen abgeglichen werden. Die lokalen Akteure/-innen bewegen sich in einem spielerischen und interaktiven Setting, das die den Akteur/-innen bekannte Umgebung mit einem der entwickelten Zukunftsbilder überblendet. Unterstützt durch designbasierte Methoden bringen sie ihre Perspektiven auf die Zukunft ihrer Region ebenso wie die damit verbundenen Ansprüche an Innovation und technologische Entwicklungen zum Ausdruck.
Anhand dieser artikulierten Bedarfe werden konkrete Maßnahmen für die Technologieentwicklung, den Wissenstransfer in agglomerationsfernen Räumen sowie die Umsetzung der gewünschten Zukunftsbilder abgeleitet. In einer offenen Diskussion mit Akteuren/-innen der Wissenschaftspolitik und -förderung soll diese Strategie in die Fraunhofer-Gesellschaft implementiert werden. Auf diese Weise finden bedarfsorientierte Zukunftsbilder Eingang in zukünftige Forschungs- und Transferprojekte.
Hauptaufgaben des INT: Das INT ist im Projekt maßgeblich für folgende Aufgaben/Arbeitspakete verantwortlich:
- Technologische Justierung der Zukunftsbilder
- Identifizierung relevanter Technologien und technologischen Entwicklungen mittels Technologievorausschau
- Vorbereitung und spielebasierte Durchführung von Workshops in ländlichen Modellregionen