Neues Bürogebäude / 2025
Fraunhofer INT nimmt neues Bürogebäude in Euskirchen in Betrieb
Euskirchen – In der vergangenen Woche hat das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT offiziell ein neues Bürogebäude in Euskirchen in Betrieb genommen. Nach den Flutschäden an den ursprünglichen Gebäuden des Fraunhofer INT im Appelsgarten in 2021 dient das Gebäude in der Kaplan-Kellermann-Straße in der Nähe des Hauptbahnhofs in Euskirchen als Interimslösung für die nächsten sechs bis acht Jahre. In dieser Zeit soll ein Teil der Gebäude im Appelsgarten abgerissen und ein Neubau im Wert von 33 Mio. Euro realisiert und der andere Teil des Instituts saniert werden.
Seit knapp vier Jahren kämpft das Fraunhofer INT mit den beträchtlichen Nachwirkungen der Flutkatastrophe im Juli 2021. Durch erhebliche Schäden an der Infrastruktur bestehen bis heute Einschränkungen im Arbeitsbetrieb des Instituts. Ein Großteil der Mitarbeitenden musste verstärkt ins Home-Office ausweichen, da nur noch ein kleiner Teil an nutzbaren Büros am Appelsgarten zur Verfügung stand. Für viele der Labore und Messräume wurden behelfsmäßige Übergangsstrukturen eingerichtet. Eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung im Jahr 2022 ergab, dass der Abriss und Neubau des Altbaus am Appelsgarten kostengünstiger und damit wirtschaftlicher ist, als diesen zurückzubauen und zu sanieren.
Mitte 2024 wurde daher von der für den Wiederaufbau zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) bestätigt, dass der stark beschädigte Altbau abgerissen und ein Neubau für rund 33 Mio. Euro finanziert wird. Um eine zeitnahe Umsetzung zu gewährleisten, soll der Neubau durch die Bauabteilung der Fraunhofer-Zentrale realisiert werden. Aktuell laufen die Planungen hierfür an. Ein weiteres Gebäude am Appelsgarten wird dagegen nicht abgerissen, sondern saniert und weiterhin genutzt.
Um die Zeit bis zur Fertigstellung des Neubaus zu überbrücken haben die Institutsleitung, die Verwaltung und eine der wissenschaftlichen Abteilungen des Fraunhofer INT ein Bürogebäude in der Kaplan-Kellermann-Straße bezogen und den Betrieb dort in der letzten Woche offiziell aufgenommen. Den Standort wird das Fraunhofer INT als Interimslösung betreiben, bis der Neubau am Appelsgarten bezugsfertig ist. Aktuell wird mit einem Zeitraum von sechs bis acht Jahren gerechnet. Zuvor befand sich in dem Gebäude in der Kaplan-Kellermann-Straße eine Niederlassung der AOK.
Die experimentell arbeitende Abteilung des Fraunhofer INT bleibt im Appelsgarten auf der ursprünglichen Liegenschaft im verbleibenden Gebäude ansässig. Dort arbeiten die Mitarbeitenden in den weniger stark beschädigten und wiederhergerichteten Räumlichkeiten des Instituts, die nicht abgerissen werden, sowie in einigen Containern, die ebenfalls als Übergangslösung angeschafft wurden. Zudem ist ab Ende 2025 geplant, die ehemalige Bibliothek und einen Teil des Erdgeschosses zu verschiedenen Messräumen umzurüsten. Die Fertigstellung ist für 2028 anberaumt. Zuständig für diese Maßnahmen ist die Fraunhofer-Bauabteilung in München. Mit Blick auf den Abriss des Altbaus werden bereits jetzt schrittweise alle Verbindungen wie Wasser, Elektroinstallation, Heizung etc. zum verbleibenden Gebäude gekappt und neu verlegt. So können die Abrissarbeiten ungehindert beginnen.
Diese Investition in den Fraunhofer-Standort Euskirchen ist insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Integration in das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE ein starkes Statement. Zusammen mit Neubeschaffungen und Erweiterungen der wissenschaftlichen Ausstattung werden insgesamt über 70 Mio. € in den Standort Euskirchen investiert. Damit wird bekräftigt, dass der Standort auch nach der Eingliederung erhalten bleibt. Zum 1. Januar 2026 wird das Fraunhofer INT in das Fraunhofer FKIE integriert und fortan unter diesem Namen fortbestehen. Bereits bei der Verkündung der Vorstandsentscheidung im April 2024 wurde garantiert, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen im Zuge der Integration geben wird und der Standort Euskirchen erhalten bleibt. Durch die anstehenden Baumaßnahmen wird dies noch mal zusätzlich bestätigt. Durch den Zusammenschluss der beiden Fraunhofer-Institute sollen wertvolle Synergien intensiviert und das Forschungsportfolio der Fraunhofer-Gesellschaft gezielt weiterentwickelt werden. Als größere, leistungsfähigere Einheit wird das zukünftige Fraunhofer FKIE noch widerstandsfähiger und kann auf äußere Herausforderungen und Veränderungen in der Forschungslandschaft flexibler reagieren.
Das Fraunhofer INT bietet wissenschaftlich fundierte Analyse- und Bewertungsfähigkeit über das gesamte Spektrum technologischer Entwicklungen. Vertieft wird dieser Überblick durch eigene Analysen auf ausgewählten Technologiegebieten sowie durch eigene theoretische und experimentelle Arbeiten auf dem Gebiet elektromagnetischer und nuklearer Effekte.